Präventives und soziales Lernen

Ergänzend zur Familie kommt unserer Schule eine verantwortungsvolle Rolle zu, da sie die Sozialisation der jungen Menschen maßgeblich prägt. Im Zentrum unseres Wirkens steht deshalb auch die Stärkung der Persönlichkeit eines jeden Einzelnen. Dazu leisten die verschiedenen Bausteine des Präventiven und sozialen Lernens einen wichtigen Beitrag.

Präventives und soziales Lernen in der 5. Klasse

Zielgruppe:

Schüler/-innen der Jahrgangsstufe 5

Ziel:

  • Förderung der Lebenskompetenzen wie Selbstsicherheit, Verantwortungsbewusstsein, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit

Dieses Projekt zieht sich über das ganze erste Schuljahr an unserem Gymnasium. Bereits in den ersten Tagen bekommen die Schüler/-innen die Möglichkeit, sich im neuen Klassenverband besser kennenzulernen. Es werden Klassen- bzw. Gruppenregeln aufgestellt, damit der gemeinsame Umgang von Wertschätzung geprägt ist und sich jeder im täglichen Schulalltag wohl fühlen kann.

Weitere Einheiten befassen sich mit den Themen Auf sich achten, Gruppendruck widerstehen – Nein sagen, Mit Gefühlen umgehen und Freundschaften. Im Biologieunterricht setzen sich die Klassen mit den Gefahren durch Tabak- und Alkoholmissbrauch auseinander. Diese Präventionsarbeit wird in der 7., 8. und 9. Jahrgangsstufe wieder aufgenommen.

Bei diesen Einheiten wird das Klassenzimmer umgestaltet, alle sitzen im Kreis oder in kleinen Gruppen. Die Schüler/-innen bekommen durch interaktive Gruppenspiele, Meditationseinheiten, Fantasiereisen und in gemeinsamen Gesprächen zum einen die Möglichkeit, sich ihrer eigenen Gefühle bewusst zu werden. Zum anderen besteht hier die Gelegenheit, Sorgen und Probleme anzusprechen und eventuell auch zu klären.

Einige Einheiten des Präventiven und sozialen Lernens werden bereits im Schullandheim zu Beginn des Schuljahres durchgeführt.

Lions-Quest „Erwachsen werden“

Zielgruppe:

Schüler/-innen der Jahrgangsstufe 7

Ziele:

  • Angemessene Selbsteinschätzung
  • Fähigkeit zu reflektiertem Handeln
  • Toleranz, Achtung und Respekt vor anderen Menschen
  • Verantwortung für das eigene Handeln
  • Soziale Integration und soziales Engagement

Anknüpfend an die Klassentage der 6. Jahrgangsstufe in Algasing findet am Gymnasium Dorfen zu Beginn der 7. Klasse das Programm Lions-Quest „Erwachsen werden“ statt.

Angeregt durch Spiele, Diskussionen und Phasen der Selbstreflexion erarbeiten die Schüler/-innen gemeinsam Klassenregeln, sprechen über Gefühle in bestimmten Alltagssituationen sowie über den wertschätzenden Umgang miteinander. Sie werden ermutigt, Verantwortung zu übernehmen und offen ihre eigene Meinung zu vertreten – nicht nur im Klassenverband.

Das Projekt endet mit der Gestaltung eines Klassenwappens, das als Zeichen des Gemeinschafts- und Verantwortungsgefühls im Klassenzimmer aufgehängt wird.

Jeweils zwei in Lions-Quest ausgebildete Lehrkräfte unserer Schule leiten die halbtägigen Veranstaltungen.

Projekt Suchtprävention

Zielgruppe:

Schüler/-innen der Jahrgangsstufen 7 und 8

Ziele:

  • Begriffsdefinitionen für Genuss – Missbrauch – Sucht
  • Aufklärung über Suchtursachen
  • Einblicke in Suchttherapie

Der Fokus des Projekts Suchtprävention liegt in der 7. Klasse auf dem allgemeinen Suchtbegriff und dem Missbrauch von Alkohol, in der 8. Klasse auf dem Konsum von Cannabis als Rauschmittel.

Im Vorfeld der Veranstaltung setzt sich die Klasse bereits kurz mit dem Thema Sucht auseinander. Die Schüler/-innen überlegen sich, was der Begriff bedeutet und wovon man süchtig werden bzw. sein kann. Hier wird schnell klar, dass jeder von uns betroffen sein könnte. Die Schüler/-innen stellen auch fest, dass es noch jede Menge ungeklärter Fragen gibt.

Die Einheit übernimmt ein externer Referent. Ausgehend vom eigenen Verhalten wird zusammengetragen, wovon man süchtig werden oder sein kann. Am Beispiel Alkohol in der 7. Klasse überlegen sich die Schüler/-innen, warum man ihn konsumiert. Der Referent geht dabei auf den Unterschied zwischen Genuss, missbräuchlichem Konsum und Sucht ein. Am Ende der Einheit kann jeder mit Hilfe von Rauschbrillen die Beeinträchtigung des Gesichtsfeldes bei übermäßigem Alkoholkonsum in Alltagssituationen erleben.

Im Rückblick beurteilen die Schüler/-innen die Veranstaltung beispielsweise so:

Manchen ist beim täglichen Betrachten von Alkohol gar nicht bewusst, wie sehr eine Sucht das Leben kaputt machen kann.

Mich hat besonders betroffen gemacht, dass viele von den Drogen nicht mehr wegkommen.

Projekt Gesunde Ernährung

Zielgruppe:

Schüler/-innen der Jahrgangsstufe 8

Ziele:

  • Regeln einer gesunden Ernährung
  • Umsetzung einer gesunden Ernährung in der Schule

Im Fachunterricht Biologie sprechen die Schüler/-innen über die Regeln einer gesunden Ernährung. Sie überlegen, welche Nähr- und Mineralstoffe sowie Vitamine und in welchen Mengen jeder täglich benötigt.
Innerhalb einer Klasse wird die Mahlzeit einer gemeinsamen Mittagspause geplant. Dabei werden Gerichte ausgesucht, die sich in der Schule auch realisieren lassen.

An einem Tag mit Nachmittagsunterricht werden diese Gerichte gemeinsam zubereitet und anschließend miteinander gegessen. Dazu bringen die Schüler/-innen die Zutaten mit.

Damit versuchen wir am Gymnasium Dorfen, ein Gegengewicht zur gängigen Fast-Food-Kultur zu schaffen und verstärkt auch regional und ökologisch produzierte Lebensmittel einzusetzen.

Projekt Sucht und Entzug

Zielgruppe:

Schüler/-innen der Jahrgangsstufe 9

Ziele:

  • Bewusstmachen der Auswirkungen von Suchterkrankungen auf das weitere Leben
  • Einblick in Ablauf und Erfolgsaussichten einer Suchtbehandlung
  • Darstellung der Erfolgsaussichten einer Entzugsbehandlung

Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem kbo-Isar-Amper-Klinikum Taufkirchen (Vils) durchgeführt.

Die Schüler/-innen sprechen dabei mit Patienten, die sich aufgrund einer Suchtbehandlung in der Klinik aufhalten, und mit deren Therapeut/-innen (psychologisch, sozialpädagogisch und medizinisch). Dabei wird zum einen vermittelt, wie die Suchtbehandlung abläuft, zum anderen, welche Möglichkeiten den Patienten nach dem Entzug offen stehen.

Vor allem die Schilderung des Lebenswegs durch Patienten, die oftmals schon mehrfach Behandlungen hinter sich haben, spricht die Schüler/-innen auf emotionaler Ebene an und macht durchaus auch betroffen. Hier zeigt sich beispielhaft, welche Folgen Suchtverhalten haben kann.