Virtuelles MINT-EC-Camp mit dem Biozentrum der LMU München

MINT

Seit 2017 gehört das Gymnasium Dorfen dem bundesweiten Exzellenz-Netzwerk MINT-EC an. Dort engagieren sich Unternehmen, Universitäten und Schulen im Bereich der MINT-Förderung. In der Woche vom 08.-12.02.2021 fand unser lange geplantes MINT-EC Camp „Moderne DNA-Sequenzierung in Forensik und Mikrobiomforschung“ statt. Partnerschule war das Gymnasium Dorfen.

Impressionen zum virtuellen MINT-EC-Camp
Bildstrecke: Impressionen zum virtuellen MINT-EC-Camp

Unter der Leitung von Dr. Andreas Brachmann von der Sektion Genetik erlebten 13 Teilnehmer/-innen, darunter mit Annika Preuthen auch eine Schülerin des Gymnasiums Dorfen, eine spannende und lehrreiche Woche. Sie wurden bereits in drei virtuellen Treffen in die Hintergründe und Methoden genetischer Analysemethoden eingeführt und waren daher schon zu Beginn des Camps gut geschult.

Hochdurchsatz-Sequenzierungen, mit der Experimente heute innerhalb kurzer Zeit und vergleichsweise günstig durchgeführt werden können, erleichtern in vielen Bereichen die Arbeit und für die Sequenzanalysen stehen mittlerweile zahlreiche Datenbanken zur Verfügung. An drei Beispielen konnten dieTeilnehmer/-innen in diesem Camp dies selbst erfahren und starteten sofort mit einem schnellen Experiment, bei der sie aus einem Stück Banane mit einfachen Mitteln, die in fast jedem Haushalt zu finden sind, DNA isolierten.

Für die prädiktive Forensik, deren Ziel es ist, Vorhersagen zu äußerlich sichtbaren Merkmalen zu machen, wurde anhand von Abstrichen der eigenen Mundschleimhaut ermittelt, ob Augenfarben eindeutig zuzuordnen sind. Die Ergebnisse der Sequenzierung wurden dazu mit der Datenbank HIrisPlex abgeglichen. Das Ergebnis zeigte, dass eindeutige Augenfarben wie blau oder braun gut zuzuordnen sind, während intermediäre Typen eine hohe Unsicherheit beinhalten.

In der Mikrobiomforschung geht es darum, anhand der Mikroorganismen-Zusammensetzung, Aussagen über deren Herkunft zu machen. Die eingeschickten Proben der Teilnehmer/-innen aus Gartenerde, Haushalt, Natur oder dem Schminkkoffer zeigten, dass dies in einigen Fällen mithilfe sogenannter Krona-Charts, die den jeweiligen Anteil bestimmter Mikroorganismen grafisch darstellen, sehr gut möglich ist, in anderen aber kaum.

Neben der Forschung gab es aber auch zwischendurch immer wieder interessante Einblicke in die Welt der Biowissenschaften. So wurden die Teilnehmer/-innen sowohl von Andreas Brachmann als auch von dem Biologen Dr. Jérôme Morinière (CEO der Firma „aim“- Advanced Identification Methods) durch ihre Labore geführt. So blieb den Schülern der Einblick in die praktische Arbeit, trotz Treffen per Videokonferenz, nicht verwehrt, was für große Begeisterung bei den Teilnehmenden sorgte. J. Morinière gab den Schüler/-innen zudem noch interessante Einblicke in die Welt der Metagenomanalysen und das DNA-Barcoding.

Auch praktische Tipps für die Zukunft erhielten die Schüler/-innen durch die Studienberatung und von Biologiestudenten/-innen, die sich für das Camp Zeit nahmen. Die Abschlussveranstaltung fand „im“ Gymnasium Dorfen statt. Lehrkräfte aus den Schulen der Teilnehmenden als auch anderer Schulen aus Oberbayern nahmen mit ihren Schüler/-innen an einer Fortbildung teil. Dort wurden ihnen von den Camp-Teilnehmern/-innen die Forschungswoche und die Ergebnisse der Experimente fachkundig vorgestellt. Eine beeindruckende Leistung!!

Wir freuen uns nun noch auf ein weiteres Highlight: Am 15.03.21 wird uns Dr. Thorsten Hadrys vom LKA Bayern Einblicke in Chancen und Risiken der prädiktiven Forensik geben. Wir sind sehr gespannt!

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal herzlich bei Dr. Andreas Brachmann für die großartige Planung und Durchführung des Camps, bei Arne Norek von MINT-EC für die sorgfältige Planung des Camps und die gute Kooperation, bei Jérôme Morinière für seinen spannenden Vortrag, bei Dr. Michael Bögle und den Studenten/-innen der LMU München für die Studienberatung und bei Gisela Brinkmann und Ute Bergmann für die Aufbereitung und Sequenzierung der eingeschickten Proben bedanken.