The Cleaners – Wer putzt im Internet?

Exkursion Deutsch Oberstufe

Der Film „The Cleaners“ von Hans Block und Moritz Riesewieck gibt darauf die Antwort.

Bei der Veranstaltung von Dok.education
Bildstrecke: Bei der Veranstaltung von Dok.education

Im Rahmen des Internationalen Dokumentarfilmfestivals an der Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF) nahmen Schüler/-innen der Q11 am Medienkompetenztag „Social Media und Globalisation“ unter Federführung des Netzwerks Dok.education teil. Ziel war die Sensibilisierung der jungen Menschen hinsichtlich der Inhalte, die von Social Media Plattformen wie Facebook, Twitter und Co. verbreiten werden, aber auch die Bewusstmachung der Möglichkeiten, diese Inhalte zu beeinflussen.

Der vielfach preisgekrönte Dokumentarfilm „The Cleaners“ zeigte zunächst eindrucksvoll, wer die verantwortlichen Menschen sind, die darüber entscheiden, ob ein Beitrag im Netz bleibt oder entfernt wird. Es kamen junge Menschen aus Manila zu Wort, sogenannte Content Moderatoren, die für monatlich etwa 90 US-Dollar über 20.000 grausame Bilder und Videos täglich sichten müssen, um diese ggf. zu löschen. Dabei waren die Zuschauer sich bei zahlreichen Inhalten vermutlich einig, dass diese nicht für die Öffentlichkeit bestimmt seien, doch gab es auch einige Beispiele, bei denen man den Eindruck hatte, dass z. B. bestimmte Bilder einer eher willkürlichen Zensur zum Opfer gefallen sind.

Die Content Moderatoren arbeiten für Unternehmen, die von Google und Co. „outgesourct“ wurden, und die an diesem seelisch belastenden Job oft zerbrechen. Mitarbeiter der großen Social Media Plattformen standen im Film noch nicht einmal für Gespräche zur Verfügung.

Im Anschluss an den Film durften die Schüler/-innen via Skype-Konferenz ihre Fragen an den zugeschalteten Produzenten des Films, Georg Tschurtschenthaler, stellen, der dem Plenum interessante Details zur Entstehung und Machart des Filmes vermitteln konnte.

Spannend für die begleitenden Lehrkräfte waren die Möglichkeiten, die Inhalte des Films in den Unterricht zu integrieren. Eine Pilotklasse aus München hatte die Gelegenheit, an einem Projekt von Dok.education teilzunehmen. Dabei konnten die Schüler/-innen mit einer App für das iPad im Unterricht Fragen zum Film beantworten und eine Online-Umfrage zum Thema „Mediennutzung“ selbst gestalten. Diese Umfrage sollte von allen Teilnehmern im Filmsaal durchgeführt werden. Doch wie so oft - und uns bestens bekannt -, machten die Tücken der Technik vielen Besuchern einen Strich durch die Rechnung: wegen der Netzüberlastung machten zahlreiche Handys schlapp!

Unter dem Motto „Was ist meine #Wirklichkeit?“ wurde auch über die sogenannten „Fake News“ diskutiert, die Politik, Wirtschaft und viele weitere Lebensbereiche stark beeinflussen können. Fazit: Schüler/-innen sollen Texte kritischer hinterfragen und lernen, dass Quellen unterschiedlich zuverlässig sind.

Wie bereits erwähnt, fehlte den Mitarbeitern der Social Media Plattformen die Bereitschaft, den Regisseuren des Films „The Cleaners“ Interviews zu geben. Nicht wirklich erstaunlich: Outsourcing von Leid und Grausamkeit ist eben kein Ruhmesblatt.