„Sind unsere Arterien Murks?“

Vortrag Oberstufe Berufs- und Studienorientierung GyDolumni MINT Biologie

Unsere Arterien sind natürlich kein Murks, was Prof. Andreas Schober in der Beschreibung seines Vortrags suggerieren wollte, den er im Rahmen des Berufsinformationsabends der Q11  gehalten hat.

Impressionen vom Vortrag „Sind unsere Arterien Murks?“
Bildstrecke: Impressionen vom Vortrag „Sind unsere Arterien Murks?“

Unsere Arterien sind vielmehr filigran gebaut und überaus leistungsfähig und halten so den ganzen Betrieb des Blutkreislaufs aufrecht. Erwachsene Menschen verfügen über rund 6 Liter Blut, die unentwegt durch die Gefäße zirkulieren.

In seinem Vortrag vom Umfang einer Schulstunde gab Prof. Schober eine anschauliche Einführung in die medizinische Grundlagenforschung und speziell sein Schwerpunktgebiet, die Prophylaxe und Epidemiologie (=Untersuchung von Ursachen und Folgen) der Kreislaufkrankheiten. Er erschloss den Schülerinnen und Schülern sowie den zahlreichen externen Gästen den Mikrokosmos einer Arterie und erläuterte seine anspruchsvolle Tätigkeit.

Anschließend zeigte Prof. Schober auch den möglichen Weg auf, sich über Promotion und Habilitation in der Forschung zu etablieren. Um hier zu Ansehen zu gelangen, kommt es vor allem darauf an, möglichst viele Publikationen zu verfassen, die dann in renommierten Fachzeitschriften zitiert werden.

Andreas Schober ist in Dorfen aufgewachsen, hat hier Grundschule und Gymnasium besucht und 1991 sein Abitur abgelegt. Nach dem Medizinstudium an der LMU München und seiner Qualifizierung zum Facharzt für innere Medizin und Kardiologie erwarb er im Jahr 2000 den Doktorgrad „summa cum laude“ mit einer Arbeit „Über die Auswirkung von Ischämie und Reperfusion auf die Expression und Lokalisation der 25- und 72-Kilodalton-Hitzeschock-Proteine in der Niere“. 2001 wechselte er zu Forschungszwecken an die Rheinisch-Westälische Technische Hochschule Aachen, wo er sich 2005 im Bereich der experimentellen Gefäßmedizin habilitierte. Nach seiner Rückkehr an die Medizinische Poliklinik der LMU München, wo er als verantwortlicher Leiter des DFG-Forschungsprojekts „SDF-1 und Restenose“ wirkte, folgte er 2008 dem Ruf an die RWTH Aachen, wo er eine außerordentliche Professur für kardiovaskuläre Biochemie erhielt und 2010 auch die Leitung des Instituts für Molekulare Herzkreislaufforschung übernahm. 2012 trat er die Professur für Experimentelle Gefäßmedizin am Institut für Prophylaxe und Epidemiologie der Kreislaufkrankheiten an der Medizinischen Fakultät der LMU München an. In dieser Funktion leitet er auch die Forschungsgruppe „Experimentelle Vaskulärmedizin“, die molekulare Mechanismen der Gefäßreparatur und Arteriosklerose untersucht.

Prof. Schober hat bereits zahlreiche Forschungserfolge erzielt und ist dafür auch mit begehrten Auszeichnungen bedacht worden. So gewann er bereits 2003 den Forschungspreis der Deutschen Stiftung für Herzforschung. Er fungiert zudem als Sprecher eines internationalen Forschungsverbunds zum Thema „MicroRNAs in der Pathogenese des metabolischen Syndroms und der Atherosklerose“.

Vermittelt hat den Vortrag die Ehemaligenvereinigung des Gymnasiums Dorfen, GyDolumni e. V., die es sich u. a. zum Ziel gesetzt hat, das Schulleben durch Vermittlung qualifizierter Referenten zu bereichern.