„Pädagogik vor Technik“

Vortrag Schulfamilie

Prof. Dr. Zierer referierte am Gymnasium Dorfen über Möglichkeiten und Grenzen einer Digitalisierung im Bildungsbereich.

Eindrücke von Prof. Zierers Vortrag am Gymnasium Dorfen
Bildstrecke: Eindrücke von Prof. Zierers Vortrag am Gymnasium Dorfen

Im Rahmen eines Pädagogischen Nachmittags am Gymnasium Dorfen referierte Prof. Dr. Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, vor Lehrerinnen und Lehrern sowie Vertretern der Elternschaft zum Thema „Lernen 4.0 - Möglichkeiten und Grenzen einer Digitalisierung im Bildungsbereich“.

Um in einer digitalen Welt den Herausforderungen und der Verantwortung gewachsen zu sein, rückt die Digitalisierung der Schulen zunehmend in den Fokus. Dies zeigt sich in der Politik, aber auch in der geforderten Umsetzung an den Schulen. Hier werden junge Menschen auf die digitale Zukunft vorbereitet, erlernen digitale Kompetenzen und einen kritischen Umgang mit digitalen Medien. Das Kultusministerium fordert deshalb von jeder Schule, dass sie ein Medienkonzept erstellt. Das Gymnasium Dorfen befindet sich in diesem Prozess und arbeitet an seiner digitalen Zukunft, die unter anderem den Einsatz von Tablets oder Smartphones im Unterricht sowie die Nutzung des W-LANS vorsieht.

Vor diesem Hintergrund referierte der anerkannte Pädagoge Prof. Dr. Zierer über die Möglichkeiten aber auch Grenzen der Digitalisierung an Schulen. Der Referent fächerte die Meinungsbandbreite auf, die in der Gesellschaft bei der Auseinandersetzung mit digitalen Medien herrscht - auf der einen Seite die „Euphorie“ für Digitalisierung, auf der anderen Seite apokalyptische Visionen. Innerhalb dieses Spektrums eine richtungsweisende Orientierung zu finden, erscheint schwierig, und dies gilt im Besonderen für die Digitalisierung von Schulen.

Prof. Dr. Zierer stellte die Frage nach dem Einfluss neuer Medien auf die schulischen Leistungen von Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt seines Vortrages. Anhand neuester Forschungsergebnisse, die zum Teil in engster Zusammenarbeit mit John Hattie entstanden, veranschaulichte Zierer, dass Digitalisierung eine nicht mehr wegzudenkende Realität ist und Pädagogen in besonderer Weise gefordert sind, diese auf eine gewinnbringende Weise einzusetzen. Zierer verdeutlichte auch, dass der Einsatz von digitalen Medien in der Schule nur dann sinnvoll ist, wenn er „die Lernausgangslage berücksichtigt, Kinder und Jugendliche herausfordert, Vertrauen aufbaut, Fehler sichtbar macht und Gespräche über den eigenen Lernprozess initiiert“.

Letztlich forderte Prof. Dr. Zierer, dass Schulen sich auf ein Leitbild konzentrieren, das eindeutig die Pädagogik vor die Technik stellt. Das Gymnasium Dorfen nimmt diese Gedanken und Erkenntnisse mit auf den Weg zu einem Medienkonzept, das die Schule bei der Digitalisierung zukünftig leiten soll.