Nachruf auf Toni Ritzer

Schulfamilie

Frau Antonie Ritzer, die langjährige stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums Dorfen, ist tot. Sie verstarb bereits am 14. September im Alter von 82 Jahren. Der Seelengottesdienst mit anschließender Urnenbestattung findet am Donnerstag, 29. September um 14 Uhr in Walpertskirchen statt.

Antonie Ritzer, langjährige stellvertretende Schulleiterin am Gymnasium Dorfen, ist verstorben.
Bildstrecke: Antonie Ritzer, langjährige stellvertretende Schulleiterin am Gymnasium Dorfen, ist verstorben.

26 Jahre lang, von 1976 bis 2002 unterrichtete Frau Ritzer am Gymnasium Dorfen leidenschaftlich,
lebendig und kompetent ihre Fächer Biologie, Chemie und Erdkunde. Bis 1988 fungierte sie außerdem
als Beratungslehrerin, begleitete den übertritt von den Grundschulen ans Gymnasium und leistete
unzählige Male Schullaufbahnberatung.

Bald nach ihrer Versetzung nach Dorfen berief Ludwig Mertl, der Gründungsdirektor der Schule, sie zu
seiner Stellvertreterin. Als solche übernahm sie nach und nach diverse administrative Aufgaben wie
Klassenbildung und Unterrichtsplanung. Auch Planung und Verwaltung des Schuletats fielen ihr zu. So
war sie 1978/79 bereits in den Neubau der Schule im Schulzentrum an der Josef-Martin-Bauer-Straße
eingebunden und koordinierte von Seiten der Schulleitung 1984–86 den Erweiterungsbau zum Bernöder Weg hin und auch 1994–97 den dritten Bauabschnitt im Osten des bestehenden Gebäudes.

Als stellvertretende Schulleiterin war sie die rechte Hand der Direktoren Ludwig Mertl, Wolfgang Odzuck, Eugen Häusler und Heinz Schaffer. Mehrmals musste sie die Schule interimsweise leiten. Dabei war sie besonders in den Jahren 1986/87 gefordert, als Direktor Mertl längere Zeit krankheitsbedingt sein Amt nicht ausüben konnte und schließlich in den vorzeitigen Ruhestand versetzt wurde. In diese Phasen trug Antonie Ritzer die letzte Verantwortung für die Durchführung der beiden ersten Abiturprüfungen am Gymnasium Dorfen. Dabei war sie erst im April 1986 offiziell zur Ständigen Stellvertreterin des Direktors bestellt worden. Bis dahin übte sie ihr Amt nur kommissarisch aus, weil die Schule noch nicht voll ausgebaut war, d. h. bis zum 13. Schuljahr.

Antonie Ritzer wechselte 1976 vom renommierten Münchener Maria-Theresia-Gymnasium, wo sie u. a. in der Referendarsausbildung tätig war, ans damals noch junge Gymnasium Dorfen mit nur vier
Schülerjahrgängen, untergebracht und notdürftig ausgestattet in einem Provisorium – der ehemaligen
Mädchenschule der Stadt. Dass ihre neue Schule sich so erfolgreich entwickeln und zu dem werden
konnte, was sie heute ist, ist nicht zuletzt das Verdienst von Antonie Ritzer, die beharrlich und engagiert
im Hintergrund wirkte und ihren Chefs loyal und proaktiv zuarbeitete. Die Schulfamilie des Gymnasiums
Dorfen hat Antonie Ritzer viel zu verdanken.

Zusammen mit ihrem 2018 verstorbenen Ehemann, ebenfalls Gymnasiallehrer, besuchte Toni Ritzer, wie
sie im Kollegenkreis genannt wurde, im Ruhestand noch häufig Veranstaltungen des Gymnasiums
Dorfen. Dabei war sie dank ihrer kommunikativen und temperamentvollen Wesensart stets eine beliebte Gesprächspartnerin. Zuletzt lebte sie sehr zurückgezogen und gesundheitlich beeinträchtigt. In den Annalen des Gymnasiums Dorfen wird sie unvergessen bleiben.