Die Nanotechnologie zählt zu den Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten dieser kleinsten Teilchen (Größe von wenigen milliardstel Metern) sind bereits auf den Weg gebracht worden oder werden gezielt erforscht. Zum Einsatz kommen diese Partikel u.a. in der Materialwissenschaft und in der Mikroelektronik. Aber auch in der Molekularbiologie, im Bereich der Medizin, der Lebensmittelindustrie oder bei der umweltschonenden Energiegewinnung spielen sie bereits eine wichtige Rolle.
Die zwölf Schüler/-innen des Wahlkurses Nanotechnologie konnten ihr im Laufe des Schuljahres erworbenes Fachwissen bei einer Führung durch die Ausstellung Neue Technologien im Deutschen Museum München anhand zahlreicher Anschauungsbeispiele auffrischen sowie neue Einblicke gewinnen. So wurde uns z.B. gezeigt, dass sich Siliziumdioxid-Partikel (Glasteilchen) im Nanobereich nahezu wie eine Flüssigkeit verhalten oder in zahlreichen Lebensmitteln wie Tütensuppen oder Salz als Rieselhilfe enthalten sind. Ein weiteres interessantes Thema war der Einsatz von verschiedenen Kohlenstoffnanoschichten (Graphen) oder Kohlenstoffnanoröhrchen (Nanotubes) in der Mikroelektronik. Auch der Traum der Wissenschaftler, mit diesen Materialen einen Weltraumaufzug ins All zu bauen, faszinierte uns. Mit zahlreichen Anekdoten aus der Welt der Physik erklärte uns Herr Lucas vom Deutschen Museum die wichtigsten Analysenmethoden wie z.B. das Rasterelektronenmikroskop oder das Rastertunnelmikroskop. Herrn Lucas gelang es immer wieder, uns mit seinen Geschichten über das Forscherleben der Physiker Einstein, Heisenberg oder Plank zum Schmunzeln zu bringen und gleichzeitig aber auch begreiflich zu machen, was empirische Wissenschaft bedeutet, nämlich immer wieder die bestehenden Modelle zu hinterfragen und diese an die neuesten Erkenntnisse anzupassen.
Nach kurzweiligen 90 Minuten verabschiedete sich Herr Lucas von uns und wir hatten noch etwas Zeit, eigenständig die Ausstellung zu besichtigen. Wie immer war die Zeit zu kurz, aber ich glaube, der ein oder andere Schüler/in wird beim nächsten Museumsbesuch diese innovative Abteilung nochmals aufsuchen, denn es gibt noch viel zu entdecken.